Das Kürzel RAB jagt in Bangladesch seit einiger Zeit den Menschen Schrecken ein oder erfüllt sie mit Genugtuung. Fast jeder kennt es. Es handelt sich um eine staatliche Elitetruppe von 6.000 Mann, das „Rapid Action Batallion“. Seit Mai 2004 ist diese Einheit in der Verbrechensbekämpfung aktiv, doch auf eine besondere Art: Es gibt keine Verhaftungen. Die Gangster, Erpresser, Slumlords sterben immer im „Kreuzfeuer“ oder „Schusswechsel“. Die Zahl der Opfer beträgt bereits 147. Der Aufbau dieser Todesschwadrone ist ein Eingeständnis des Staates, der ausufernden Kriminalität nicht mehr Herr zu werden – deshalb auch die hohe Popularität der RAB in weiten Kreisen der Bevölkerung. In letzter Zeit beginnt die Geheimtruppe jedoch, ihre Definition von kriminell auch ins Politische auszuweiten. So starb kürzlich der im Untergrund lebende Chef einer maoistischen Partei im „Kreuzfeuer“.
Kamal Hossain, der „Vater“ der Verfassung von Bangladesch, spricht bereits von Anzeichen eines Faschismus.